Es gibt Momente im Leben, da verändert sich alles – nicht durch eigene Entscheidung, sondern durch Krankheit zum Beispiel. So war es bei den Bewohner Volker Falenski. Er wurde plötzlich zum Pflegefall. Seit letztem Jahr lebt er in der ProCurand Seniorenresidenz Bölschestraße und ist mit 64 Jahren einer der Jüngsten in der Einrichtung.
„Volker tut sich schwer, Anschluss zu finden. Umgeben von Menschen, die meist deutlich älter sind als er, fühlt er sich oft fremd in der Einrichtung. Sein Leben hat sich zu schnell verändert, als dass er damit mithalten konnte“, erzählt Denise Grytzka vom Sozialdienst. Sie hatte eine Idee. Ihr Schwiegervater Werner Grytzka, 69 Jahre alt, suchte nach einem Ehrenamt. Auch in seinem Leben gab es vor elf Jahren einen dramatischen Wendepunkt, einen Schlaganfall, der vieles veränderte. Er kämpfte sich zurück ins Leben und lebt bis heute selbst bestimmt zu Hause. Er hatte den Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun und etwas zurückzugeben.
Die beiden Männer trafen sich. Ihre erste Begegnung zeigte: das passt! Sie verstanden sich und fühlten sich spontan verbunden. Seitdem treffen sie sich regelmäßig. Sie tauschen Erinnerungen aus, lachen über Berufliches, sprechen über Politik und über das, was noch vor ihnen liegt. „Beide profitieren von ihrer Freundschaft. Mein Schwiegervater bringt Wärme, Geduld und echte Anteilnahme mit und bekommt Dankbarkeit zurück und einen ehrlichen Blick auf das, was zählt. Einsamkeit verschwindet ja nicht, nur weil man unter Menschen ist. Es braucht echte Begegnungen“, sagt Denise Grytzka. Geschichten wie diese zeigen: Lebensfreude muss nicht mit einer schlimmen Diagnose enden. Und es ist nie zu spät, anderen Mut zu machen!